Lost Place (2013)

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Originaltitel: Lost Place

Laufzeit:  101 Minuten

Regie: Thorsten Klein

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Daniel, Thomas, Elli und Jessi machen sich auf eine Geocache-Schatzsuche, eine „Schnitzeljagd mit GPS-Signalen“. Dabei stoßen sie auf einen gespenstischen Ort, einen menschenleeren Campuingplatz im Pfälzer Wald. Die Wohnwagen sind verlassen und alles wirkt sehr unheimlich. Dann taucht plötzlich ein Mann auf und warnt sie vor gefährlichen Strahlen, die an diesem Ort herrschen. Die vier Freunde erfahren von einem mysteriösen Projekt names HAARP, das vom US-Militär Ende der 80er Jahre ins Leben gerufen wurde. Dabei experimentierten amerikanische Wissenschaftler mit einer neuen Funktechnologie, die Einfluss auf das menschliche Gehirn hat und bis zum Tod führen kann. Die vier Schatzsucher befinden sich plötzlich in einer lebensgefährlichen und ausweglosen Situation.

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Wenn ein Horrorfilm aus Deutschland eine passable Handlung vorweisen kann, werde ich neugierig. Als ich hörte, dass der Film auch noch in der neuen 3D-Technik gedreht wurde, stand mein Entschluss fest, dass ich diesem Film sehen wollte.
„Lost Place“ beginnt wirklich sehr gut und auch das im Großen und Ganzen passable 3D-Bild lässt einen mitten in der Handlung sein – zumindest in der ersten Hälfte. Denn die kommt nach etwa zehn Minuten richtig in Fahrt und wirkte teilweise glaubhaft unheimlich. Der verlassene Campingplatz gibt einen atmosphärischen Schauplatz ab, der aber leider nur die ersten 50 Minuten des Films genutzt wird. Schade, denn hätte Thorsten Klein seinen Thriller weiter dort spielen lassen, wäre mit Sicherheit ein besseres Ergebniss zustande gekommen.
Die „kritische“ Herangehensweise an den Elektrosmog von Handys und anderen elektrischen Geräten fand ich ziemlich genial, weil es meiner Meinung nach auch der Wahrheit entspricht.
In der zweiten Hälfte begeben sich dann zwei der Jugendlichen auf den Weg in die unterirdischen Laborräume des US Militärs, um den Funksender, der die tödlichen Wellen ausstrahlt, zu zerstören. Und ab diesem Zeitpunkt gerät die Handlung in ein wirres Durcheinander, das die zuvor aufgebaute unheimliche Szenerie so ziemlich komplett zerstört.
Schauspielerisch kann man nicht meckern, die beiden Mädchen und Jungs haben es schon drauf und vor allem sichtlich Spaß an der Schauspielerei. Jytte-Merle Böhrnsen stiehlt meiner Meinung nach der weitaus bekannteren Josefine Preuß die Show. Sie spielt sehr überzeugend und sympathisch und wertet den Film in meinen Augen neben Francois Goeske deutlich auf.
Trotz dramaturgischer Mängel sticht „Lost Place“ von Thorsten Klein wohltuend aus dem teils stupiden Comedy-Quatsch-Sumpf deutscher Kino-Produktionen hervor, wenngleich er die Qualitäten eines Robert Sigl (Hepzibah, School’s Out 1 & 2, Laurin) oder Andreas Marschall (Tears Of Kali, Masks) leider nicht erreicht. Atmosphärisch spielt Klein aber irgendwie doch in der gleichen Liga mit.

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Fazit: Wohltuender Ausnahmefilm aus Deutschland, der anfangs eine unheimliche Atmosphäre vermittelt, in der zweiten Hälfte allerdings in einen völlig unglaubwürdigen Plot verfällt. Mit guter 3D-Optik und überzeugenden Schauspielern sorgt „Lost Place“ trotz wirrer, teils nicht ganz nachvollziehbarer Handlung für einen kurzweiligen Filmabend.

© Wolfgang Brunner

3 Gedanken zu “Lost Place (2013)

  1. Diesen Film habe ich gesucht und ein WordPress-Freund auf meiner Liste hat diesen Beitrag für mich gefunden….toll, den will ich doch schon so lange sehen 🙂 ❤ liche Grüße, Kerstin

  2. Das freut mich aber, Kerstin. 🙂
    Viel Spaß, den sehenswert ist der Film trotz meiner Kritik die zweite Hälfte betreffend auf jeden Fall.

  3. Pingback: Bergkristall (2004) | Film-Besprechungen

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