Outback (2019)

Originaltitel: Outback
Regie: Mike Green
Drehbuch: Brien Kelly, Mike Green
Kamera: Tim Nagle
Musik: Justin Bell
Laufzeit: 86 Min.
Darsteller: Lauren Lofberg, Taylor Wiese, Brendan Donoghue, Kym Cramp
Genre: Thriller, Drama, Survival
Produktionsland:
FSK: ab 16 Jahre

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Ein junges amerikanisches Paar will einen abenteuerlichen Urlaub in Australien verbringen. Durch ein defektes Navigationsgerät landen sie auf dem Weg zum Ayers Rock im rauen australischen Outback und verlieren vollkommen die Orientierung. Ein harter Überlebenskampf beginnt.

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Beim Titel des vorliegenden Films denkt man unweigerlich an Nicholas Roegs „Walkabout“ aus dem Jahr 1971, in dem zwei Kinder im australischen Outback um ihr Überleben kämpfen. Zumindest ging es mir so, als ich das erste Mal vom vorliegenden „Outback“ hörte. Mike Greens Regiedebüt sieht optisch schon einmal sehr professionell aus und nimmt den Zuschauer von der ersten Minute an auf eine hypnotische Reise mit. Entgegen einiger anderer Rezensenten fühlte ich mich dem Paar sofort nahe und habe während des gesamten Films mit ihnen mitgefiebert. Gerade die Liebesgeschichte (beziehungsweise die Probleme in der Beziehung) waren aus meiner Sicht sehr überzeugend dargestellt. Green lässt sich zudem Zeit mit dem Drama, bringt uns die beiden Protagonisten und die wunderschöne Landschaft Australiens erst einmal nahe, um dann einen Albtraum zu präsentieren, der betroffen macht. Das Gefühl von bevorstehenden schönen Zeiten während eines Individualurlaubs wird sehr gut rübergebracht, so dass man sich sofort angesprochen fühlt, weil man sich solch einen Trip genau in dieser Art vorstellt.

Die beiden Darsteller machen ihre Sache hervorragend. Lauren Lofberg und Taylor Wiese agieren sehr ungezwungen und daher authentisch. Ihr Schauspiel überzeugt in sämtlichen Situationen und lässt die Laufdauer des Films von eineinhalb Stunden wie im Flug vergehen. Mike Green schafft es, aus einer im Grunde genommen einfachen Handlung einen megaspannenden und kurzweiligen Film zu machen, der in keiner Sekunde Längen aufkommen lässt. Für den heutigen Mainstream-Kinogänger dürfte allerdings der Überlebenskampf des Paares oft langweilig sein, weil keinerlei spektakuläre Action zu sehen ist, sondern eindeutig mehr Wert auf Schauspielerei und dramatische Entwicklungen gelegt wird. „Outback“ ist in meinen Augen ein (Liebes-)Drama, das zu Herzen geht, wenn man sich auf die Geschichte einlassen kann. Regie, Kameraarbeit und Score sind unglaublich gut und vermitteln eine intensiv erzählte Geschichte, die einen noch lange beschäftigt, könnte sie schließlich jedem von uns passieren.

„Outback“ hat meine persönlichen Erwartungen übertroffen, was sowohl an der Inszenierung als auch den Schauspielern lag. Gerade die Ungezwungenheit, mit der das Drama beginnt, vermag einen Hauch von Realität zu vermitteln, der das Gezeigte um so furchtbarer erscheinen lässt. Ich bin gespannt, mit was Regisseur Mike Green als nächstes überrascht, denn sein Handwerk als Regisseur versteht er definitiv. Und Kameramann Tim Nagle hält die Schönheit und den Reiz des australischen Outbacks in beeindruckenden Bildern fest.

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Fazit: Kurzweiliges, schön inszeniertes und gut gespieltes Überlebensdrama.

©20222 Wolfgang Brunner

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