Originaltitel: Hitchcock
Regie: Sacha Gervasi
Drehbuch: John J. McLaughlin
Kamera: Jeff Cronenweth
Musik: Danny Elfman
Laufzeit: 98 Minuten
Darsteller: Anthony Hopkins, Helen Mirren, Scarlett Johansson, Toni Colette, Danny Huston, Jessica Biel, James D’Arcy
Genre: Filmbiografie
Produktionsland: USA
FSK: ab 12 Jahren
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Alfred Hitchcock ist auf der Suche nach einem Stoff für seinen neuen Film. Als er den Horror-Roman „Psycho“ von Robert Bloch liest, will er diesen Film unbedingt drehen, obwohl er keinerlei Unterstützung von den Filmstudios bekommt, die der Meinung sind, „Psycho“ sei kein geeigneter Plot für einen Hitchcock-Film. Doch der Regisseur sieht das anders und setzt alles daran, diesen Film zu machen. Dabei riskiert er sogar seine Ehe …
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Um den Lebensabschnitt einer Filmlegende auf die Leinwand zu bannen, bedarf es schon eines gewissen Mutes – sowohl des Regisseurs wie auch der Schauspieler. Ich war wirklich angenehm überrascht, wie Regisseur Gervasi an die Sache herangegangen ist.
Das Geheimnis dieser Inszenierung liegt wahrscheinlich an der charmanten und humorvollen Darstellung der Geschehnisse. Nicht dass „Hitchcock“ auch seine dramatischen Momente hätte (die übrigens von den Schauspielern hervorragend gemeistert wurden), aber vorrangig wird die Entstehung eines der bedeutendsten Filme des amerikanischen Kinos mit einem Augenzwinkern serviert. Und das macht ungemein Spaß.
Anthony Hopkins sieht leider irgendwie nicht wirklich wie Hitchcock aus, aber der exzellente Schauspieler bügelt dieses kleine Manko mit seiner überzeugenden Art gekonnt aus, so dass man bereits nach kurzer Zeit vergisst, dass der Film-Hitchcock eigentlich wie Anthony Hopkins aussieht. 😉
Helen Mirren liefert ebenfalls ein sehenswertes Spiel ab, das mich in manchen Szenen geradezu begeistert hat. Das Zusammenspiel zwischen Hopkins und Mirren ist einfach nur herrlich.
Nun aber zu einem Punkt, der mich an „Hitchcock“ wirklich absolut begeistert hat. Die Darstellerwahl bezüglich der Rollen der Janet Leigh und des Anthony Perkins sind so hervorragend gelungen, da blieb mir echt die Sprache weg. Scarlett Johansson als Janet Leigh fand ich schon wirklich gut, aber James D’Arcy als Perkins war der Knaller. In einigen Szenen mochte man fast meinen, den echten jungen Perkins zu sehen, so gut traf D’Arcy sowohl Aussehen wie auch Agieren des Altstars.
Die Detailverliebtheit, mit der Gervasi ans Werk ging, war ebenfalls nur bewundernswert. In vielen Einstellungen bemerkt der aufmerksame Zuschauer Kleinigkeiten, die den Film authentisch machen. Die Sets wurden sehr genau nachgebaut und teilweise hatte man den Eindruck, bei den echten Dreharbeiten mit dabei zu sein.
Und dass, wie oben schon erwähnt, die ganze Inszenierung mit einem schelmischen Augenzwinkern gezeigt wird, das wohl auch dem Humor des echten Hitchcock auf gewisse Art und Weise gerecht wird, macht den Film umso sympathischer.
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Fazit: Mit einem Augenzwinkern wird die Entstehung des Filmklasikers „Psycho“ gezeigt, bei der ein wunderbares Schauspiel-Ensemble großes Können zeigt und die Musikuntermalung von Danny Elfman das ihrige dazu beisteuert, dass mit „Hitchcock“ ein unterhaltsames Stück Kino entstanden ist.
© 2015 Wolfgang Brunner