Originaltitel: The Last Days On Mars
Regie: Ruairi Robinson
Drehbuch: Clive Dawson nach einer Kurzgeschichte von Sydney J. Bounds
Kamera: Robbie Ryan
Musik: Max Richter
Laufzeit: 98 Minuten
Darsteller: Liev Schreiber, Elias Koteas, Romola Garai, Olivia Williams, Johnny Harris
Genre: Science Fiction, Horror
Produktionsland: Vereinigtes Königreich, Irland
FSK: ab 12 Jahren (die DVD bzw. Blu Ray ist FSK 16, warum auch immer)
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Ein Forscherteam ist für 6 Monate auf dem Mars stationiert, um nach Leben auf dem Roten Planeten zu suchen. Zwei der Teammitglieder machen sich kurz vor dem geplanten Rückflug auf eine nicht genehmigte Mission. Der Missionsleiter und der Rest der Crew brechen auf, um nach den beiden zu suchen und machen dabei eine entsetzliche Entdeckung …
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Gleich am Anfang muss ich (mal wieder) ein paar Worte zur FSK-Freigabe dieses Films verlieren: Die DVD und BluRay ist mit einer FSK 16-Freigabe gekennzeichnet, darüber steht ganz klein „Der Hauptfilm ist ab 12 Jahren freigegeben“. Hmmm! Der erste Gedanke, der mir da durch den Kopf fährt, ist: Will man da FSK 16 interessierte Kunden für einen FSK 12 Film ködern?
Auf der BluRay sind zwei Trailer: Riddick und Party Invaders (beide FSK 16). Ist das womöglich der Grund? Ähm, in den Trailern kommt aber irgendwie nichts vor, was eine FSK 16 Freigagbe rechtfertigen würde. Egal! Aber in The Last Days Of Mars kommen allerdings einige Szenen vor, die meiner Meinung nach für eine FSK 16, anstatt einer FSK 12-Freigabe sprechen würden. Ich weiß ja nicht, ob das für Zwölfjährige schon geeignet ist, wenn ein Zombie einem Menschen mit einem Bohrer in den Bauch bohrt und die Kamera dabei draufhält. Ebenso fand ich es nicht besonders teenagerfreundlich, wenn einem Mann das Gesicht derart zertrümmert wird, das man seine Nase gar nicht mehr sieht. Das soll FSK 12 sein? Und bei anderen Filmen verteilt man schon das FSK 18 Siegel, obwohl kein Mensch nachvollziehen kann, warum …
Tja, das zum leidigen Thema FSK. Aber ich denke, wir werden noch in zehn Jahren nicht verstehen, nach welchen Regeln die Freigaben erfolgen. Ich kann da immer nur den Kopf schütteln.
Nun aber zum Film: The Last Days On Mars ist ein sehr atmosphärischer Film, der die meiste Zeit ruhig und daher für manch einen wohl oft auch etwas langweilig daher kommt. Ich persönlich fand die gemächliche Erzählweise ganz angenehm, weil sie mich desöfteren an die „alten“ Science Fiction-Filme erinnerte. Nichtsdestotrotz hat der Film einiges an Potential verschenkt, denn aus der Kurzgeschichte von Sydney J. Bounds hätte man definitiv mehr rausholen können.
Die Charactere sind leider alle etwas flach geraten, vielleicht von der Hauptperson Vincent Campbell (von Liev Schreiber dargestellt) einmal abgesehen. Der Spannungsaufbau lässt manchmal leider auch zu wünschen übrig, so dass der Film seine Freunde mit Sicherheit nicht im Mainstreambereich, sondern eher bei Filmliebhabern der ausgefalleneren Richtung finden wird.
Die Marsaufnahmen sind toll, Liev Schreiber und Elias Koteas sind toll und die Ausstattung des Films lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Wie gesagt, leider wurde das Potential irgendwie nicht ausgeschöpft, denn ähnlich thematisierte Filme wie „Alien“, „Mission To Mars“ oder „Red Planet“ haben eindeutig mehr in der Verpackung gehabt wie The Last Days On Mars.
Nichtsdestotrotz ein sehenswerter Science Fiction Film, der zumindest unterhält und mit einigen netten Szenen aufwarten kann, auch wenn er nichts Neues bringt.
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Fazit: Ruhiger Zombie-Virus-Mars Science Fiction-Film, der mit sehenswerten Landschaftsaufnahmen und einem passablen Hauptdarsteller und einem guten Elias Koteas aufwartet. Leider wurde mächtig viel Potential nicht genutzt, so dass der Film in der Masse der Filme mit gleicher oder ähnlicher Thematik untergeht.
© 2014 Wolfgang Brunner