Ende (2012)

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Originaltitel: Fin
Regie: Jorge Torregrossa
Drehbuch: Jorge Guerricaechevarria, Sergio G. Sánchez
nach dem Roman von David Monteagudo
Kamera: Jose David Montero
Musik: Lucio Godoy
Laufzeit: 90 Minuten
Darsteller: Maribel Verdú, Daniel Grao, Clara Lago, Carmen Ruiz, Andrés Velencoso, Miquel Fernández, Blanca Romero
Genre: Literatur, Thriller
Produktionsland: Spanien
FSK: ab 16 Jahren

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Ein Wiedersehen nach langer Zeit führt alte Freunde wieder zusammen. Zuerst scheint das Treffen auch genauso abzulaufen, wie es sich die Frauen und Männer vorgestellt haben. Doch plötzlich verschwindet ein Mitglied der Gruppe. Als sich die verbliebenen Freunde auf die Suche nach dem Vermissten machen, entdecken sie eine menschenverlassene Welt, in der vieles nicht mehr so zu sein scheint, wie es sollte.

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 Wer Monteagudos Buch gelesen hat, weiß, was einen erwartet. Ungewohnt erfrischend stellt sich dann aber die Verfilmung des mystischen Bestsellers heraus, denn der Regisseur geht den Weg, die Romanvorlage filmtechnisch anzupassen und entsprechend umzuschreiben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wirkt sehr überzeugend und realistisch. Trotz diverser Änderungen hält sich Toregrossa eng an die Buchvorlage und schafft es tatsächlich, den „Geist“ des Romans auf Zelluloid zu bannen. Die Ungewissheit, das Mystische, die Hoffnungen … all das verpackt der Regisseur in seine tragische Geschichte, die sich nah am Buch hält, aber dennoch eigene Wege geht.
Dieses Konzept geht hervorragend auf und macht die im Buch wirre, teils unverständliche Geschichtem, tatsächlich durchschaubarer und an manchen Stellen sogar logischer. Visuell überwältigend entführt uns Torregrossa in eine dystopische Welt, in der keiner mehr weiß, was passiert ist und wie lange er noch überlebt.

Stimmig in Bild und Ton wird der Untergang der Menschheit erzählt, aus der Sicht einer Gruppe Freunden, die sich nach vielen Jahren das erste Mal wieder sehen. Die Schauspieler sind allesamt gut und gehen in ihren Rollen auf. Die Abweichungen vom Buch sind durchaus vertretbar und machen den Film als Literaturverfilmung auch noch zu etwas Besonderem, denn selbst wenn man das Buch kennt, weiß man bei dieser Verfilmung nicht wirklich genau, was einen erwartet (ich meine, welche Stellen vom Roman übernommen und welche abgeändert wurden.) „Ende“ ist eine gelungene Romanverfilmung geworden, die in sehr ruhigen Bildern das Ende der Welt, wie wir sie kennen, erzählt.

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Fazit: Ruhig und einfallsreiche Literaturverfilmung, die in eindrucksvollen Bildern den Untergang der Menschheit beschreibt. Mystisch und zum Nachdenken anregend.

© 2015 Wolfgang Brunner