Batman v Superman – Dawn Of Justice (2016)

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Originaltitel: Batman v Superman – Dawn Of Justice
Regie: Zack Snyder
Drehbuch: Chris Terio, David S. Goyer
Kamera: Larry Fong
Musik: Hans Zimmer, Junkie XL
Laufzeit: 151 Minuten / 183 Minuten (Ultimate Edition)
Darsteller: Ben Affleck, Henry Cavill, Amy Adams, Jesse Eisenberg, Gal Gadot, Diane Lane, Jeremy Irons, Laurence Fuishburne, Holly Hunter, Scoot McNairy, Kevin Costner
Genre: Science Fiction, Action, Comicverfilmung
Produktionsland: USA
FSK: ab 12 Jahre

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Superman und General Zod brachten im Finale von „Man Of Steel“ Zerstörung auf die Erde. Superman wird fortan von den meisten als eine Art Gott verehrt, während Bruce Wayne alias Batman ihn eher als Bedrohung sieht. Während Batman und Superman miteinander konkurrieren, taucht eine neue Bedrohung auf, die beide unter Umständen sogar zusammenschweißen könnte: Der junge Unternehmer Lex Luthor hat Pläne, um beide Helden ein für alle Mal zu vernichten …

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Da ich im Vorfeld schon einiges von diesem Film gehört habe (vorwiegend negatives), war ich natürlich sehr gespannt, was das erste gemeinsame Abenteuer mit Batman und Superman bietet. Eines vorweg, so ganz nachvollziehen kann ich die teils sehr schlechten Kritiken und Meinungen nicht. Für mich hat „Batman v Superman“ als eigenständiger Film funktioniert. Sicherlich sind einige Handlungsstränge und -entwicklungen nicht ganz nachvollziehbar und weisen auch logische Fehler auf, aber es handelt sich hierbei um eine Comic- und nicht um eine hochwertige Literaturverfilmung. DC-Fans haben wohl das größte Problem mit dieser (und auch der „Man Of Steel“-) Version von Zack Snyder. Ich persönlich mag Synders Inszenierungsstil nach wie vor und kann mich auch immer wieder für seine stylischen Bilder begeistern. Aber anscheinend hat er das besondere DC-Feeling nicht, dass die Fans erwartet haben. „Batman v Superman“ ist an vielen Stellen episch und konnte mich dramaturgisch überzeugen.

Vor allem im Finale bekommt man allerdings wieder einmal (wie bei fast allen derartigen Blockbustern) eine Überdosis an Spezialeffekten geboten, die schlichtweg zuviel ist und den Film und die aufgebaute Atmosphäre nahezu vollkommen kaputt macht. Ein bisschen weniger hätte da gereicht und der Gesamtstimmung auf jeden Fall gut getan. Ich habe die Ultimate Version angesehen und bin auch nach drei Stunden noch immer nicht vollauf zufrieden, was die Gesamtlogik angeht. Dennoch vergingen die drei Stunden wie im Flug, was eindeutig für den Film spricht, der mich absolut gut unterhalten hat. Wie gesagt, es gibt einige sehr stimmungsvolle (ruhige) Momente, die mich begeistert haben und auch die meist düstere Grundstimmung des Films hat mich sehr angesprochen. Schauspielerisch beziehungsweise typentechnisch hatte ich sowohl mit Henry Cavill als Superman (da ging es mir bei „Man Of Steel“ bereits so) und als auch mit Ben Affleck als Batman anfangs Schwierigkeiten. Beide machen ihren Job gut, keine Frage, aber das spezielle Etwas wie es Christopher Reeve (Superman) oder Christian Bale (Batman) hatten, fehlte sowohl Cavill als auch Affleck irgendwie. Doch das legte sich dann im Laufe des Films bei beiden und mittlerweile muss ich sagen, dass beide einfach passen.

Beeindruckend fand ich Jesse Eisenberg in seiner Rolle als Lex Luthor. An manchen Stellen erinnerte er mich an Heath Ledgers Joker-Performance, aber Eisenberg zieht sein eigenes Ding durch. Und das macht er wirklich nahezu perfekt und eben eindrucksvoll. Ich habe sein Schauspiel wirklich genossen.
„Batman v Superman“ ist eine solide Comicverfilmung, die für mich einfach wie ein Comic wirkt: An manchen Stellen übertrieben, an anderen düster-ernst – das Gesamtbild war für mich also stimmig und, wie oben schon erwähnt, konnte ich mich an vielen Stellen richtig begeistern, wenngleich eben die (an sich gar nicht mal so schlechte) Handlung ein wenig zu wünschen übrig lässt, was die nachvollziehbare Logik angeht. Viele Fragen bleiben leider offen und ebenso viele Handlungsweisen der Protagonisten sind nicht verständlich. Dennoch ist der Unterhaltungs- und Schauwert des Films gut und ich bin sicher, dass ich ihn mir noch einmal ansehen werde. Manchmal kam er mir sogar ie ein James Bond-Film vor.
Nicht vergessen werden sollte der erste Auftritt von Wonder Woman, die am Ende noch einmal neuen Schwung in die Handlung bringt und die Vorfreude auf den „eigenen“ Film steigen lässt.
Doch nun komme ich noch zu einem der größten Pluspunkte  von „Batman v Superman“: Hans Zimmers und Junkie XLs Score. Der ist einfach nur der Megahammer und unterstreicht den kompletten Film bombastisch und episch, wie es besser nicht sein könnte. Alleine die Filmmusik ist es wert, sich den Film anzusehen.
Ich fand „Batman v Superman“ absolut sehenswert und fühlte mich wirklich sehr gut unterhalten.

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Fazit: Bombastische, kurzweilige Comicverfilmung mit vielen Logikschwächen, die im Ultimate Cut zumindest teilweise ausgeglichen werden.

© 2017 Wolfgang Brunner

Auf brennender Erde (2008)

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Originaltitel: The Burning Plain
Regie: Guillermo Arriaga
Drehbuch: Guillermo Arriaga
Kamera: Robert Elswit
Musik: Omar Rodriguez-Lopez, Hans Zimmer
Laufzeit: 107 Minuten
Darsteller: Charlize Theron, Kim Basinger, Jennifer Lawrence, John Corbett, Brett Cullen, Danny Pino, Robin Tunney
Genre: Drama
Produktionsland: USA
FSK: ab 12 Jahren

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An der Küste der Vereinigten Staaten im Bundesstaat Oregon führt eine Frau namens Sylvia ein Restaurant, doch in ihren Gedanken lebt sie noch immer in der Wüste New Mexikos. Viele Jahre zuvor fand dort eine leidenschaftliche Affäre durch einen Brand ein schreckliches Ende. Jetzt, viele Jahre später, macht sich hier ein Mädchen auf, um seine Eltern, die durch diese Tragödie zusammengebracht und doch wieder getrennt wurden, miteinander zu versöhnen…

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Auf brennender Erde ist das Regiedebüt des mexikanischen Regisseurs Guillermo Arriaga. Bis zu dem Zeitpunkt war Arragia eher dafür bekannt, die Drehbücher für seinen mexikanischen Kollegen Alejandro González Iñárritu zu schreiben. In seiner bekannten verschachtelten Erzählweise, die oft mit Zeit- und Ortswechseln einhergeht, spinnt Arragia hier eine Geschichte, die sich um seine Lieblingsthemen wie Schuld und Versöhnung sowie Liebe und Tod drehen. Das funktioniert auch nach dem x-ten Mal nicht schlecht. In diesem Film schafft es der Regisseur meiner Meinung nach, eine Atmosphäre einzufangen, die den Zuschauer so richtig in’s Geschehen eintauchen lässt. Man beginnt eigene Vermutungen anzustellen, wie sich eine Sache wohl verhalten könnte, und nach und nach werden alle Puzzleteile aufgedeckt. Mir hat es richtig Spaß gemacht, den Film anzusehen. Die Kameraarbeit ist ausgezeichnet.

Einen großen Anteil am Funktionieren des Filmes hat daran natürlich auch die Besetzung. Mit Charlize Theron, Jennifer Lawrence und Kim Basinger sind an diesem Film drei starke Schauspielerinnen beteiligt, die den Film fast im Alleingang tragen. Zwar darf auch der männliche Teil der Besetzung nicht vergessen werden, doch das weibliche Trio lässt hier die stärksten Emotionen erkennen. Man beginnt zu verstehen, warum eine Figur so und nicht so handelt. Doch Auf brennender Erde  erscheint durch die teilweise distanzierte Schilderung der Ereignisse etwas empathielos. Dabei ist die Geschichte eigentlich tieftraurig. Das hätte man besser machen können. Jedoch mag ich den Film trotzdem. Warum? Nun, auf eine ganz spezielle, ergreifende Weise wird hier der ewige Kampf des Menschen mit seinem Selbstbild geschildert. Verpackt in eine ruhige Art und Weise, entrollt sich die Geschichte vor den Augen des Betrachters, sodass man jede einzelne Facette ganz genau betrachten kann. Man könnte den Film am ehesten mit einer modernen Version von Romeo und Julia vergleichen. Und – auch wenn es am Anfang etwas dauern mag, den berühmten roten Faden zu finden, es lohnt sich alle Mal!

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Fazit: Aus verbrannter Erde kann sich neues entwickeln. Sie kann sogar äußerst fruchtbar sein. Jennifer Lawrence erhielt damals einen Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin. Und es gibt auch so etwas wie ein Happy End – auch wenn angedeutet wird, dass dies die erlittene Trauer nicht aufwiegen kann. Besonders hervorheben möchte ich hier noch den genialen Score von Starkomponist Hans Zimmer. Selten so etwas Tolles gehört!

© 2014 Lucas Dämmig